„Uns bleibt ein Erdenrest“ (2)

Die Höhle ist nicht allein ein Ort der Abkünftigkeit und Täuschung so wie Platon ihn beschreibt. Sie ist auch Gegenstand von Paläontologie und der modernen Höhlenforschung. Goethes „Erdenrest“ hat noch Gustav Mahlers Lied von der Erde inspiriert. Der Finalsatz wendet die vorangegangenen Sätze vom Hellen in das Dunkle des Abschieds. Wie läßt sich überhaupt leben unter der Bedingung der Höhlenexistenz?

Sich aus dem Schutz der Höhle zu entfernen, um das Überleben in der Höhle zu sichern, war das Privileg der Starken. Ihre Erfahrungsberichte von den Gefahren außerhalb der Höhle trafen auf die Imaginationskraft der nicht Dabeigewesenen, der Schwachen und für die Jagd Entbehrlichen. Sie konnten sich das Draußen nur ausmalen. Und dazu bedurfte es vor allem eines, der Phantasie. Die Geburtsstunde der Phantasie ist die Höhle. So beschreibt es Hans Blumenberg in Höhlenausgänge.



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