Gibt es etwas Schöneres als Bücher?

Man sollte meinen, eine Katze sucht am Abend, wenn es draußen stürmt und der Wind den Regen gegen die Fensterscheiben peitscht, ein behagliches Plätzchen nahe der Heizung, vielleicht in einem eigens für sie angeschafften Katzenkörbchen. Nicht so Murphy. Unser Katerchen mag es, die katzengerechte Bequemlichkeit höchstselbst einzurichten. Scharfkantige Bücher, spitze Bleistifte, harte Anspitzer und Lineale bilden die Herausforderung, deren Bewältigung ihn mit Stolz erfüllt. Störendes wird kurzerhand vom Schreibtisch befördert. Sodann werden Bücher und Hefte und Notizen mit den Pfötchen so zusammengeschoben, daß sich eine Liegefläche bildet, auf die sich der von der Mühsal des Tages erschöpfte Katzenkörper erstrecken kann. Inmitten von Papieren, Kladden und Lesestoff zu posieren scheint ihm die Grenzen seiner Lebenswelt auf erhabene Weise zu überschreiten. Mit Eleganz und nicht ohne Grandezza hängt ein Pfötchen über den Rand des Schreibtisches. Und sein selbstzufriedenes Schnurren fragt: „Na, wie hab‘ ich das gemacht?“



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